Lebensmittelallergien: Eltern fühlen sich betroffen

Forscher weisen nach, dass lediglich 28 Prozent der Tests positiv waren

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Haben Eltern Allergien, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass auch deren Kinder davon betroffen sind. Das kann laut Forschern der Northwestern University Feinberg School of Medicine feinberg.northwestern.edu problematisch werden, wenn Allergien angenommen werden, die gar nicht bestehen. Denn: Nur 28 Prozent der Eltern von Kindern mit Lebensmittelallergien verfügten im Rahmen der aktuellen Studie bei jenen Lebensmitteln, auf die sie allergisch zu sein glaubten, tatsächlich über positive Testergebnisse.

2.477 Eltern untersucht

Eine empfindliche Reaktion auf ein Lebensmittel lässt sich durch einen Prick- oder Bluttest feststellen. Eine Allergie liegt allerdings erst dann vor, wenn zuvor eine Reaktion auf dieses Lebensmittel existierte. Laut Studienautorin Melanie Makhija lagen bei Eltern von Kindern mit Lebensmittelallergien mehr positive Testergebnisse vor als in der allgemeinen Bevölkerung.

"Von diesen 2.477 Eltern verfügten nur 28 Prozent jener, die selbst eine Allergie angegeben hatten, tatsächlich auch über positive Testergebnisse", so Makhija. Daher sei entweder davon auszugehen, dass keine Tests durchgeführt, die Tests nicht richtig vorgenommen wurden oder das keine Allergie vorliegt. Die Expertin betont, dass diese Testverfahren nicht immer zuverlässig sind und zahlreiche falsch positive Ergebnisse dabei herauskommen.

Teils völlig andere Ergebnisse

Eltern von Kindern mit Lebensmittelallergien wurden in lokalen Krankenhäusern oder Gemeindeeinrichtungen zur Teilnahme an der Studie eingeladen. Voraussetzung war, dass zumindest ein Kind betroffen war. Bei der Beantwortung eines Fragebogens gaben 13,7 Prozent der Eltern an, an einer Lebensmittelallergie zu leiden. Die folgenden Tests lieferten jedoch mit nur 28 Prozent Betroffenen in dieser Gruppe ein völlig anderes Ergebnis.

Für Mitautorin Rachel Robison haben sich frühere Studien bisher nur auf Erwachsene konzentriert. Trotz der positiven Testergebnisse bei Teilnehmern seien jedoch die wirklichen Werte im Blut vergleichsweise gering gewesen. Sie seien wahrscheinlicher falsch-positive Ergebnisse. Daher sei es relevant, dass jede Art von Allergie richtig getestet werde. Das gelte aber vor allem für Lebensmittelallergien. 14 Prozent der Teilnehmer hätten zum Beispiel über positive Ergebnisse bei Erdnüssen und Sesam verfügt. Die Forschungsergebnisse wurden in den "Annals of Allergy, Asthma and Immunology" veröffentlicht.

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