Mit der warmen Mai-Sonne stürmen jetzt die Gräserpollen los

Pollenallergikerinnen und -allergiker wappnen sich

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Ausweichen ist fast unmöglich: Mit Sonne und warmen Temperaturen wirbeln jetzt überall im Mittelland und im Tessin Gräserpollen durch die Luft. Pollenallergikerinnen und -allergiker leiden nun besonders, denn rund 70 Prozent von ihnen reagieren auf Gräser. Bisher hatten Betroffene Wetterglück: Kälte und Regen haben Ende April, Anfang Mai den Blühbeginn der Gräser abrupt gebremst. Und der war dieses Jahr früher als im langjährigen Mittel: «In Bern, Buchs, Genf und Luzern wurden in den ersten, warmen Aprilwochen schwache bis mässige, im Tessin sogar schon starke Pollenbelastungen registriert», erklärt Regula Gehrig, Biometeorologin von MeteoSchweiz. Dann schlug das Wetter um und der Pollenflug wurde gestoppt. «Mit dem warmen und sonnigen Wetter sind wir jetzt wieder im normalen Rhythmus», so Gehrig. Das heisst: «Ab sofort ist immer wieder mit starken Belastungen zu rechnen. Ausser in den Bergen, wo die Gräser erst später blühen.» 

Lange Saison – von Mai bis August

Gräserpollen sind bei Heuschnupfengeplagten besonders gefürchtet. Sie sind die Hauptauslöser des mühsamen Heuschnupfens: Über 1,2 Millionen Menschen in der Schweiz sind sensibilisiert. Hinzu kommt die lange Blühsaison der Gräser: Von Mai bis anfangs August verursachen die Eiweisse der Pollen bei Allergikerinnen und Allergikern Niesattacken, eine laufende oder verstopfte Nase, juckende, gerötete und tränende Augen sowie Juckreiz in Gaumen, Nase und Ohren. «Schuld am überschiessenden Immunsystem sind etwa das Knäuelgras und Wiesen-Lieschgras», erklärt Sereina de Zordo, Expertin von aha! Allergiezentrum Schweiz. Nicht selten reagiert eine Allergikerin, ein Allergiker gleich auf mehrere Pollenarten.

Symptome beim Arzt abklären

Heuschnupfen ist nicht nur lästig – er birgt auch eine Gefahr: Unbehandelt kann sich daraus ein allergisches Asthma entwickeln. «Heuschnupfensymptome sollten frühzeitig beim Allergologen abgeklärt werden», so Sereina de Zordo. Medikamente in Form von Nasensprays, Augentropfen oder Tabletten lindern die Symptome. Aber man kann das Übel auch an der Wurzel packen: Mit einer Spezifischen Immuntherapie (SIT) wird der Körper langsam, innerhalb von drei bis fünf Jahren, an das Allergen gewöhnt, bis er nicht mehr allergisch reagiert. Wichtig ist: «Damit die Therapie nächstes Jahr schon Wirkung zeigt, muss in diesem Herbst damit begonnen werden», betont die Expertin von aha! Allergiezentrum Schweiz. 

Aktuelle Pollendaten per App und persönliche Beratung

• Pollendaten und -prognosen: www.pollenundallergie.ch und über die App «Pollen-News».

• Gratis-Beratung über aha!infoline: 031 359 90 50; von Montag bis Freitag, 08.30–12.00 Uhr.

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