Raus mit den Schadstoffen – 
mit Schwung rein in den Frühling

Fastenkuren für Körper und Seele

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Die Luft wird wärmer. Die Natur erwacht zum Leben. Endlich Frühling. Nach dem Winter ver­spüren wir den Drang zu neuen Taten. Um diese mit Energie anzugehen, benötigt unser Körper eine Art Frühjahrsputz. Doch wie geht man es richtig an, um fit in den Frühling zu starten?

Von Jeannette Enders

Vor allem während der kalten Jahreszeit wird der Stoffwechsel durch den Bewegungsmangel enorm verlangsamt. Abbauprodukte können dadurch langsamer und auch nur in kleinen Mengen abtransportiert und ausgeschieden werden. Der Frühling ist die beste Zeit für den Körper, sich von angesammelten Schlacken und überschüssigen Kilos zu verabschieden sowie Frühjahrsmüdigkeit, Erkältungen und Grippeanfälligkeit zu beseitigen.

Entschlacken und Entgiften: Was heisst das?

Wissenschaftler kennen das Wort «Schlacke» im Zusammenhang mit dem Prozess der Metallgewinnung, in dessen Verlauf Schmelzrückstände entstehen, die man Schlacke nennt. Natürlich gibt es im Körper eines Menschen keine derartige Schlacke. Bei dem in der Naturheilkunde verwendeten Begriff handelt es sich zum einen um Stoffe, die im Organismus während des körpereigenen Stoffwechselprozesses entstehen, aber oft nur unzureichend ausgeschieden oder abgebaut werden können. Dazu zählen etwa überschüssige Lipide, Fette, Harnsäure oder Cholesterin. Zum anderen handelt es sich um toxische Stoffe, die von aussen in den Körper hineingelangen, so z. B. über Nahrung, Luft, Wasser, Kosmetik, Medikamente, Zigarettenrauch oder alkoholische Getränke.

Gesunder Darm – 
Gutes Immunsystem

Bei einer Entschlackungs- oder Entgiftungskur wird der Darm geleert und über einen längeren Zeitraum viel getrunken. Überschüssige und schädliche Stoffe sollen aus dem Körper aktiv entfernt und die Organe mit wichtigen Ergänzungsmitteln gestärkt werden. Geht es der Darmflora gut, wird das eigene Immunsystem gestärkt, denn sie schützt vor Allergenen. Das eigene Wohlbefinden steigt spürbar an.

Heilfastenkuren – 
eine Auswahl

Die Fastenzeit ist als Einstieg in eine gesündere Ernährungs- und Lebensweise zu betrachten. Ziel ist es, die Selbstheilungskräfte des Körpers zu unterstützen.

Buchinger-Heilfasten-Kur

Bei der von dem Internisten Dr. Otto 
Buchinger entwickelten Kur handelt es sich um eine Trinkkur auf der Grundlage von Tees, Säften und Gemüsebrühe. So soll die Belastung für den Stoffwechsel verringert werden. Inzwischen werden je nach Bedarf auch Eiweiss in Form von Milchprodukten und Mikronährstoffe, wie Mineralien, Vitamine und Spurenelemente, ergänzt. Hinzu kommen Einläufe zur Darmreinigung.

Franz-Xaver-Mayr-Kur

Grundlage ist hier die «Milch-Semmel-Diät». Dabei wird täglich eine Heilkost aus drei Brötchen und bis zu einem halben Liter Milch konsumiert. Begleitet wird das Fasten durch die Einnahme von Bittersalzlösung, die den Darm reinigen sowie die Darmtätigkeit anregen soll. Im Anschluss soll eine sanfte Ernährungsumstellung auf basenüberschüssige Kost in Form von frischem Obst, Gemüse, Salat und Nüssen erfolgen.

Rudolf Breuss-Kur

Beim Fasten nach der vom österreichischen Heilpraktiker Rudolf Breuss entwickelten Kur werden frisch gepresste Gemüsesäfte mit Tee kombiniert. 42 Tage lang wird auf feste Nahrung verzichtet. Auf Nierentee folgen Salbeitee mit der Beigabe von Pfefferminze oder Melisse sowie der Breuss-Saft, der in Apotheken erhältlich ist. Pro Tag maximal ein halber Liter. Die Breuss-Kur ist eine äus­serst umstrittene Form des Fastens. Rudolf Breuss entwickelte die Methode speziell für Krebskranke. Wissenschaftlich konnte kein positiver Effekt nachgewiesen werden. Im Rahmen einer Krebstherapie ist das Heilfasten laut Experten medizinisch nicht vertretbar.

 

Fastenkur nach Hildegard von Bingen

Die berühmte Nonne und Naturärztin aus dem 12. Jahrhundert war der Überzeugung, dass sich mittels einer speziellen Fastenkur sowohl das seelische als auch das körperliche Wohlbefinden verbessert. Während der Kur wird ein- bis zweimal täglich eine Gemüsebrühe mit Dinkelschrot und vielen frischen Kräutern gereicht. Die Gemüsesuppe sorgt für Sättigung und kurbelt dank reichlich enthaltener Ballaststoffe die Fettverbrennung an. Kohl und Brokkoli wirken durch den hohen Gehalt an Ballast- und Bitterstoffen besonders entschlackend. Gedünstete Äpfel, viel Fencheltee und ausreichend Bewegung sollten die Kur begleiten.

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