Bestimmte Berufe erhöhen das Risiko einer rheumatoiden Arthritis. Neben Lifestyle-Faktoren könnten laut einer Studie des Karolinska Institutet auch arbeitsbedingte Faktoren, wie gesundheitsschädliche Stoffe in der Luft, zur Entstehung der Krankheit beitragen. Verantwortlich dafür dürfte das Auslösen von Autoimmunreaktionen bei empfindlichen Personen sein.
Männer im Produktionssektor am stärksten betroffen
Die Forscher analysierten die Daten von 3'522 Personen mit rheumatoider Arthritis und einer Kontrollgruppe mit 5'580 Personen aus der schwedischen EIRA-Studie. Zwischen 1996 und 2014 wurden Informationen über umweltbedingte, genetische und immunologische Faktoren aus Blutproben und Fragebögen gesammelt. Es zeigte sich, dass männliche Arbeitnehmer im Produktionssektor ein höheres Arthritis-Risiko haben als Mitarbeiter im Fachbereich, der Administration und der Technik. Im Produktionsbereich verfügten Maurer und Betonarbeiter über ein um das Dreifache erhöhtes Risiko. Bei Frauen wiederum ist das Risiko für Hilfsschwestern und Begleitpersonen leicht überdurchschnittlich. Frauen im Produktionsbereich waren nicht betroffen. Das dürfte jedoch auch auf die relativ geringe Anzahl von Frauen in diesem Bereich zurückzuführen sein.
Schadstoffe in der Luft verdächtigt
Die Analysen berücksichtigten die Rauchgewohnheiten, den Alkoholkonsum, das Bildungsniveau und den Body-Mass-Index der Teilnehmer. All diese Faktoren werden auch mit rheumatoider Arthritis in Verbindung gebracht. Laut Forschungsleiterin Anna Ilar wurden diese in früheren Studien nicht in diesem Ausmaß berücksichtigt. Die Wissenschaftlerin betont, dass Informationen über mit der Arbeit in Zusammenhang stehende Faktoren wie Schadstoffe in der Luft auch umfassend weitergegeben werden müssen. Verantwortlich könnten Silikat, Astbeste, organische Lösungsmittel und Abgase sein. Weitere Studien sind erforderlich, um die genauen Ursachen zu finden. Die Forschungsergebnisse wurden in "Arthritis Care & Research"(ISSN)2151-4658 veröffentlicht.