Darmkrebsprävention: Chancen erkennen statt ignorieren

Darmkrebs gehört zur dritthäufigsten Krebserkrankung in der Schweiz. Dabei ist sie die einzige Krebserkrankung, die sich durch frühzeitige und regelmässige Vorsorge fast hundertprozentig verhindern lässt.

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Unser Darm erfüllt lebenswichtige Funktionen. Er ist Ort der Verdauung und der Nährstoffaufnahme und ein wichtiger Teil unseres Abwehrsystems. Dabei bilden der Dünn- sowie der  Dickdarm das Kernelement der Verdauung. Der Krebs entwickelt sich fast immer im Dickdarm.
Gutartige Polypen  - bösartige Tumore
Die Zellen der Schleimhaut im Darm leben nur wenige Tage. Innerhalb weniger Tage werden sie durch frische ersetzt und die alten abgestossen. Dieser Zellersatz ist störanfällig. Wucherungen, sogenannte Polypen, können entstehen. Meist sind diese gutartig. Allerdings können sich aus einem gutartigen Polypen auch bösartige Tumore entwickeln. Erfahren die Polypen Genveränderungen, mutieren sie zu Krebszellen, die sich in Form von Tochtergeschwülsten zerstörerisch in anderen Organen ausbreiten können. 

Die "Stille Krankheit"

Es wird geschätzt, dass sich aus einem kleinen Darmpolyp innerhalb von fünf bis zehn Jahren ein Darmkrebs entwickeln kann. Dickdarmkrebs verursacht oft lange Zeit keine erkennbaren Beschwerden. Meist zeigt die heimtückische Erkrankung erst dann Warnzeichen, wenn der Krebs bereits fortgeschritten ist. Umso wichtiger ist es, eine Krebsfrüherkennung durchführen zu lassen, um Darmpolypen RECHTZEITIG zu entdecken und aus dem Körper zu entfernen!

Risikogruppen & Risikofaktoren

Etwa 5 – 8 % aller Erkrankungen haben einen erblichen Ursprung. Das Risiko ist dann sehr hoch, auch daran zu erkranken. Bei der zweithäufigsten Form einer erblichen Darmkrebserkrankung entwickeln sich schon bei jungen Menschen hunderte bis tausende Darmpolypen. Weitaus häufiger ist die familiäre Häufung von Darmkrebs. Auch hier kann man schon in jungen Jahren betroffen sein.
Risiken an Darmkrebs zu erkranken, lassen sich vermeiden oder zumindest reduzieren. Generell haben Menschen ab dem 50. Lebensalter ein erhöhtes Risiko, da der Organismus anfälliger ist für Zelldefekte. Ebenso an Diabetes Typ 2-Erkrankte oder  Menschen, die unter chronisch
entzündlichen Darmerkrankungen leiden, haben ein erhöhtes Risiko. Andere krebserhöhende Faktoren sind: rauchen, übermässiger Alkoholkonsum, Sonneneinstrahlung, Bewegungsmangel, Stress oder chemische Nahrungsbestandteile.

Darmspiegelung: Sicherste Vorsorgeuntersuchung!

Eine Darmspiegelung, medizinisch auch Koloskopie genannt, dient der Untersuchung des Dickdarms. Zur Vorbereitung auf die Untersuchung muss der Darm vollständig entleert sein. Der untersuchende Facharzt für Magendarmkrankheiten führt einen fingerdicken biegsamen Schlauch in den Darm ein, an welchem eine Kamera befestigt ist, um auch kleinste Veränderungen an der Darmschleimhaut erkennen. Eine Darmspiegelung ist risikoarm und lässt sich im Allgemeinen schmerzfrei in 15 – 20 Minuten durchführen. Sie wird bis zum 69. Lebensjahr von der Krankenkasse übernommen.

Sedierung: Der sanfte Eingriff

Es besteht die Möglichkeit, die Darmspiegelung unter der Gabe eines Beruhigungsmittels durchzuführen.  Bei dieser als Sedierung bezeichneten sanften Untersuchungsmethode schläft man ohne künstliche Beatmung. Im Allgemeinen wird diese komfortable Methode als sehr entspannt und schmerzfrei empfunden. Komplikationsrisiken gibt es kaum. Unmittelbar nach der Untersuchung wird man wieder wach, ist sofort ansprechbar und wird nach einer kurzen Erholungsphase nach Hause entlassen.

Sicherheit und Lebensqualität

Durch eine Darmspiegelung kann bereits schon im Frühstadium entartetes Gewebe erkannt werden. Bei Anzeichen, wie Blut im Stuhl, hilft die Darmspiegelung, die Ursachen zu finden. Sie ermöglicht nicht nur eine umfassende Diagnose, sondern bietet gleichzeitig Therapiemöglichkeiten, wie zum Beispiel das sofortige Abtragen von Polypen. Die Darmkrebsvorsorge durch Koloskopie und frühzeitige Entfernung von Geschwülsten hat die Sterberate von Darmkrebs deutlich verringert!
Frühzeitig erkannt ist Darmkrebs meist heilbar!

Von Jeanette Enders

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