Den Haarausfall an der Wurzel packen – was wirklich hilft

Alle Trümpfe gegen die Alopezie

Fotolia

Kräftiger Haarwuchs ist ein Zeichen von Gesundheit und Attraktivität. Schönes Haar gilt als verführerisch und macht begehrenswert. Die Haartracht kann zudem ein Hinweis auf die gesellschaftliche Position und soziale Gepflogenheiten sein, und Vorlieben bei Frisur und Haarfarbe lassen Rückschlüsse auf die Persönlichkeit zu. Doch was, wenn das Haar zu schwinden droht? Haarausfall löst insbesondere bei Frauen grosse Angst aus; Männer werden von dieser Sorge jedoch nicht weniger verschont. Was kann man tun, um schöne Haare zu behalten?
Im Laufe seines Lebens durchläuft das Haar drei Stadien, dann fällt es aus. Der Haarfollikel regeneriert sich, und der Zyklus beginnt erneut. Die Haare befinden sich selbstverständlich nicht alle zur gleichen Zeit im selben Stadium (s. Kasten: «Die drei Phasen des Haarzyklus»). Aufgrund einer vermehrten Sekretion der Androgene im Sommer ist der Ausfall im Herbst stärker.

Männer wie Frauen betroffen

Medizinisch wird der Haarausfall als Alopezie bezeichnet. Bis zu einem Verlust von 100 Haaren pro Tag wird der Haarausfall als normal betrachtet. Dieser kann angeboren, erworben, lokal, diffus, akut oder chronisch sein. Die unterschiedlichen Formen des Haarverlusts unterliegen dabei vielfältigen Mechanismen.
Die angeborene Alopezie ist eine Ex­tremform, die seit der Geburt besteht, sie ist durch fehlende Haarwurzeln oder eine Anomalie des Körperhaars charakterisiert.
Die androgenetische Alopezie, auch gewöhnliche Kahlköpfigkeit genannt, ist die üblichste Form des Haarausfalls, von dem Frauen genauso betroffen sind wie Männer – sobald sie das Alter der Wechseljahre erreicht haben, beklagen sich etwa 50 % der Frauen über Haarausfall. Zurückzuführen ist er auf eine zu grosse vererbte Empfindlichkeit männlichen Hormonen gegenüber und kann bereits mit der Pubertät einsetzen. Beim Mann ist diese Form des Haarausfalls durch kahl werdende Schläfen, Stirne oder Scheitel charakterisiert. Bei der Frau ist das Schwinden der Haare diffuser, jedoch auf den oberen Kopfbereich konzentriert.

Wirkstoffe halten den 
Haarausfall auf

Sowohl beim Mann als auch bei der Frau stoppt oder bremst die lokale Behandlung mit Minoxidil in 70 % der Fälle den Ausfall. Dennoch sind etwa sechs Monate nötig, bis sich eine Wirkung zeigt, und die Behandlung muss langfristig weitergeführt werden. Beim Mann kann man Finasterid einsetzen, das den erneuten Haarwuchs unterstützt. Finasterid verringert die Konzentration des männlichen Sexualhormons auf Haarebene.
Der generalisierte Haarausfall, auch diffuse Alopezie genannt, betrifft den gesamten Haarwuchs. Nicht vererblich kann er akut oder chronisch sein. Eine akute Form ist möglicherweise die Folge von Stress, von einer Krebsbehandlung (Bestrahlung oder Chemotherapie), einer Geburt oder einer Infektion.

Welche Ursache 
steckt dahinter?

Die chronische Form des Haarausfalls kann der Ausdruck einer Störung der Schilddrüsenfunktion oder einer Stoffwechselstörung sein oder von einem Medikament hervorgerufen worden sein. Andere erschwerende Faktoren sind zu strikte Diäten bis hin zur Magersucht oder Defizite bestimmter Spurenelemente wie Eisen, Zink, Magnesium, Kalzium oder Biotin. Die Behandlung setzt voraus, dass man den für den Haarausfall verantwortlichen Faktor identifiziert.
Der kreisrunde Haarausfall ist ein auf eine Stelle begrenzter Haarschwund. Er ist auf eine Entzündung der Haarfollikel zurückzuführen, ohne dass man die genauen Ursachen dafür kennt. Stress zählt zu den beeinflussenden Faktoren. Entzündungshemmende Mittel können hier helfen.
Bei der vernarbenden Alopezie wird der Haarfollikels gänzlich zerstört.

Weiter zum Artikel.

Medienpartner

Grosspeterstrasse 23
CH-4002 Basel
Telefon: +41 58 958 96 96
E-Mail: info@mt-public.ch