Unsere Ernährung hat einen derart grossen Einfluss auf unsere Gesundheit in der zweiten Lebenshälfte, dass es entscheidend ist, welche Gewohnheiten wir in unserem Zuhause schaffen.
Von Dr. Chantal Schlatter,
Apothekerin
Kinder im Wachstum haben einen erhöhten Bedarf an bestimmten Nährstoffen. Wenn unsere Ernährung als Erwachsene nicht optimal ist, so gilt das erst recht für Kinder. Es ist bekannt, dass sie oft zu wenig Eisen, Vitamin D, Omega-3- bzw. Omega-6-Fettsäuren und Jod erhalten, dafür jedoch zu viel Salz und Eiweiss. Es gibt Grundsätze einer gesunden und ausgewogenen Ernährung, die für alle gültig sind: fünf Portionen Gemüse und Früchte pro Tag, Vollkorn- statt Weissmehlprodukte, gesunde Fette und Öle und so wenig Zucker wie möglich.
Eile mit Weile
Damit der Spass dabei nicht auf der Strecke bleibt, sollten Sie sich zunächst auf das konzentrieren, was Ihnen persönlich am meisten liegt. Vielleicht möchten Sie die geliebten Spaghetti nicht unbedingt gegen Vollkornteigwaren eintauschen, könnten dafür aber die zucker-, salz- und fetthaltigen Zwischenmahlzeiten durch gesündere Alternativen ersetzen. Das muss nicht immer auf Kosten der Bequemlichkeit geschehen: Manche Hersteller von Säuglings- und Kindernahrung denken mit und können Sie mit ihrem Angebot in Ihrem Vorhaben unterstützen. Wie aber bringt man Kindern gesunde Ernährung bei?
1. Schaffen Sie neue Traditionen. Und machen Sie sich auf Widerstand gefasst. Nicht nur Erwachsene halten gerne an alten Gewohnheiten fest. Kinder brauchen oft ein Dutzend Versuche, bis sie neue Gerichte und Zwischenmahlzeiten akzeptieren. Vermeiden Sie Machtkämpfe und haben Sie stattdessen Geduld. Es wird essen, wenn es Hunger hat.
2. Spielen Sie mit dem Essen. Kinder mögen rohes Gemüse zum Snacken meist lieber als gekochtes. Statt undefinierbarer Eintöpfe bevorzugen Sie übersichtlich und hübsch angeordnete Teller. Seien Sie kreativ!
3. Bleiben Sie bestimmt. Sie entscheiden, wann und was gegessen wird. Erlauben Sie keine Ablenkung während des Essens, kein Lesen, keinen Fernseher und kein Handy. Die Auswahl, die Sie auf den Tisch gestellt haben, gilt.
4. Süssigkeiten sind erlaubt, wenn sie sparsam und zu besonderen Gelegenheiten angeboten werden. Auch Süssgetränke gibt es nur ausnahmsweise, denn selbst wenn sie künstlich gesüsst sind, gewöhnen sie Ihr Kind an den süssen Geschmack.
5. Bereiten Sie das Essen gemeinsam zu. Auf diese Weise schlagen Sie drei Fliegen mit einer Klappe. Ihr Kind übt seine Feinmotorik, probiert neue Lebensmittel aus und Sie haben miteinander Zeit verbracht.
6. Eine gemeinsame Mahlzeit am Tag. Sie ist oft der einzige Moment, an dem sich alle am Tisch versammeln und untereinander austauschen können. So stärkt die Speise nicht nur den Körper, sondern auch die Familienbande.