Freunde in schwierigen Augenblicken

Es gibt Situationen, die schwer im Magen liegen. Eine Operation ist eine solche Situation, für das Kind wie für seine Eltern. Selbst wenn es sich um einen kleinen Eingriff handelt und man weiss, dass das Kind in besten Händen ist, ist es eine harte Prüfung. Die Traumdoktoren der Stiftung Theodora stehen im Rahmen des neuen Operationsbegleitungs-programms einfühlsam zur Seite.

 

Dienstag um halb sieben Uhr morgens auf der Abteilung für chirurgische Eingriffe im Kinderspital Zürich. Es herrscht bereits geschäftiges Treiben. Die Pflegefachfrauen planen den Tag, verständigen sich mit kurzen, freundlichen Sätzen untereinander. Eingespielte Teamarbeit. Auch schon dabei zu dieser frühen Stunde sind die beiden Traumdoktoren Dr. Flippa und Dr. Dada. «So sehen wir, wann die kleinen Patienten mit ihren Eltern eintreffen, wann die Operation angesetzt ist und wann wir das Kind auf der Aufwachstation besuchen können», erklärt Dr. Dada. Die beiden Artisten begleiten die kleinen Patienten unmittelbar vor und nach chirurgischen Eingriffen und bringen sie auf sanfte Art zum Lachen und Staunen.

 

Positive Erfahrungen

Nach sehr positiven Resultaten des mit einem Innovationspreis prämierten Programms in Spanien, entschloss sich die Stiftung Theodora, das Operationsbegleitungsprogramm auch in der Schweiz anzubieten. Es hat sich gezeigt, dass die Einwirkung der Artisten vor und nach Operationen grosse Erleichterung bringt. Denn ein chirurgischer Eingriff ist mit einer grossen Belastung verbunden. Das Kind wird in einer ungewohnten Umgebung von seinen Eltern getrennt, es verspürt oft Angst und Schmerzen; die Eltern müssen ihr geliebtes Kind für eine Zeit loslassen. Studien zeigen, dass gerade in dieser Situation die Theodora-Künstler viel beitragen können, den Kindern und ihren Eltern die Angst zu nehmen, beruhigend einzuwirken.

 

Gemeinsam auf eine Reise

Für das Kind im Vorbereitungszimmer geht es nun los. Das kleine Mädchen wird, zusammen mit seiner Mutter, zum OP-Trakt gebracht. Dr. Dada kommt hinzu, und sorgt allein schon mit seinem fröhlichen Gesichtsausdruck für Entspannung. Seine Flugzeuggeräusche und der Hauch magischer Seifenblasen tragen noch das Ihrige dazu bei. «Wir gehen jeweils mit der Familie zusammen auf die Reise», sagt Dr. Flippa, die im Rahmen des Pilotprogramms bereits viel Erfahrung sammeln konnte. «Gleich nach der Begrüssung entführen wir das Kind und die Eltern in eine Fantasiewelt. Wenn es dann Richtung OP-Trakt geht, ist das Teil dieser Fantasiereise.» Die Artisten sind häufig auch noch im OP-Saal mit dabei, wenn das Kind die Anästhesie erhält. So kann es die Zeit, bis die Anästhesie wirkt, mit schönen, bunten Eindrücken überbrücken. «Die Kinder vergnügen sich regelrecht und vergessen, warum sie eigentlich hier sind» verrät uns Regine Sprenger, Leiterin Pflege Tagesklinik, und fügt hinzu: «Für die Eltern und für uns MitarbeiterInnen ist es so, als würden die Theodora-Künstler das Fenster öffnen und frische Luft hineinlassen. Das ist sehr wohltuend.»

 

Sanftes Aufwachen

Der lange Raum der Aufwachstation ist mit blauen Vorhängen unterteilt. In den Betten liegen die gerade operierten Kinder, noch schlafend oder bereits in einem Halbwachzustand. Ein junges Elternpaar sitzt bei einem Bett und wartet sichtlich besorgt darauf, dass seine Tochter wach wird. Spürbar ist die Hoffnung, das Warten auf die Bestätigung, dass alles gut gegangen ist. Wie von Zauberhand taucht Dr. Flippa auf, freundlich die Eltern anlächelnd. Diese subtile Ablenkung ist hochwillkommen. Die junge Mutter und der Vater erwidern das Lächeln, fühlen sich geborgen. «Wir haben von den Artisten sehr viel Hilfe erhalten an diesem Tag», so die junge Mutter.

 

Die Begleitung von Kindern vor und nach Operationen durch professionelle Künstler ist eine

Neuheit, die sich bereits grosser Beliebtheit erfreut. Studien zeigen, dass diese Form der

artistischen Einwirkung während des Operationsprozesses die psychische Belastung für das Kind markant reduziert. Die Stiftung Theodora Schweiz führt nun, nach erfolgreich abgeschlossener Einführungsphase im Kinderspital Zürich und im Spital Pourtalès Neuenburg, diese neue Einsatzart der Traumdoktoren in weiteren Spitälern ein.

Kurzfilm zum Operationsbegleitungsprogramm: youtube.com/StiftungTheodora

 

Kurz vor dem Eingriff: beruhigende Klänge von Dr. Dada für einen kleinen Patienten.

 


Dr. Flippa hat eine junge Patientin bis zur Anästhesie begleitet.

 

 

Die Stiftung Theodora verfolgt seit 1993 das Ziel, das Leiden von Kindern im Spital und in spezialisierten Institutionen durch Freude und Lachen zu lindern. Heute organisiert und finanziert die Stiftung jede Woche den Besuch von 55 Profi-Artisten – den Traumdoktoren – in 35 Spitälern und 22 Institutionen für Kinder mit Behinderung der Schweiz. Im Jahr 2015 schenkten diese lustigen, zauberhaften Figuren auf rund 100‘000 Kinderbesuchen Lachen und Momente des Glücks. Die Traumdoktoren sind speziell geschult und arbeiten in Absprache mit dem Pflegefachpersonal.

Die Stiftung Theodora bietet verschiedene, auf die Bedürfnisse der Kinder zugeschnittene Programme an. Die gemeinnützig anerkannte Stiftung ersucht um keinerlei staatliche Subventionen. Die Finanzierung der wöchentlichen Artistenbesuche beruht vollständig auf der Unterstützung von Spendern und Partnern.

 

www.theodora.org

Spendenkonto PC 10-61645-5

 

 

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