Mehr als zwei Drittel der Frauen kennen schmerzhaftes Brennen, lästigen Juckreiz, unangenehmen Geruch oder Trockenheit im Intimbereich nur zu gut. Diese Symptome haben oft einen einfachen Grund: Die Scheidenflora ist aus dem Gleichgewicht geraten. Ein auf die Scheidenflora abgestimmtes orales Probiotikum kann Abhilfe schaffen.
Eine gesunde Scheidenflora
Die gesunde Scheidenflora der Frau wirkt wie ein Schutzschild. Sie ist dicht mit Milliarden von Lactobazillen besiedelt. Diese sogenannten Milchsäurebakterien sorgen dafür, dass in der Scheide ein saurer pH-Wert (4–4,5) herrscht und sich dadurch keine krankmachenden Bakterien und Pilze vermehren können. Steigt der pH-Wert an, kann dies zu Vaginalproblemen führen.
Frauen sind in jedem Alter betroffen
Es braucht ganz wenig, um das empfindliche Scheidenmilieu zu stören. Oft reicht Stress, psychische Belastung, übertriebene Intim-Pflege oder unausgewogene Ernährung. Weitere Auslöser für Disbalance sind z. B. Antibiotikatherapien. Auch hormonelle Veränderungen können die Scheidenflora ins Wanken bringen, zum Beispiel durch die Einnahme oraler Verhütungsmittel. Bei postmenopausalen Frauen erhöht sich der vaginale pH-Wert, weil sie weniger Östrogen bilden. Bei Schwangeren steigt das Risiko für eine vaginale Fehlbesiedlung durch den stark erhöhten Hormonspiegel. Eine gesunde Scheidenflora ist jedoch gerade während der Schwangerschaft besonders wichtig, da vaginale Infektionen das Risiko für Frühgeburten erhöhen können.
Probiotika helfen bei Infektionen im Intimbereich
Fehlen Laktobazillen in der Scheidenflora, erhöht sich das Risiko für Infektionen in den Harn- und Geschlechtsorganen. Frauen im gebärfähigen Alter leiden am häufigsten an bakterieller Vaginose. Aber auch Pilzinfektionen (zum Beispiel vulvovaginale Candidiasis), Harnwegsinfektionen (Erreger Escherichia coli) oder HPV (Humanes Papilloma-Virus) können Frauen wiederholt treffen. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass probiotische Präparate mit Laktobazillen in diesen Fällen helfen können. Durch die Wiederansiedlung der „guten“ Laktobazillen werden Krankheitserreger verdrängt. Deshalb sind spezifisch ausgesuchte Probiotika für die Scheidenflora empfehlenswert zur Vorbeugung und Behandlung bakterieller Vaginosen sowie zur Vorbeugung wiederkehrender Pilzinfektionen.
Ideale Zusammensetzung eines oralen Probiotikums
Probiotika führen die Scheidenflora zu ihrem natürlichen, leicht sauren Gleichgewicht zurück. Idealerweise enthalten Präparate mindestens vier patentierte Milchsäurebakterien-Stämme, die normalerweise in einer gesunden Scheidenflora vorkommen (z.B. L. crispatus LbV88, L. rhamnosus LbV96, L. gasseri LbV150N, L. jensenii LbV116). Eine Kapsel sollte mindestens 2,5 Milliarden KBE (kolonienbildende Einheiten) physiologisch aktive Bakterien enthalten. Innovative orale probiotische Präparate haben im Vergleich zu Vaginalzäpfchen den Vorteil, dass die Anwendung einfach und hygienisch ist.
Intimhygiene mit Mass
Aggressive Waschlotionen und Seifen haben einen hohen pH-Wert. Sie können den natürlichen Säureschutzmantel der Haut schädigen, was wiederum Juckreiz oder gar Infektionen hervorrufen kann. Die Scheide kann ein- bis zweimal täglich mit klarem Wasser oder einer sanften Lotion gereinigt werden. Hierfür eignen sich spezielle Intimwaschlotionen beispielsweise auf der Basis von Naturmolke oder Milchsäure. Intimdeodorants oder -sprays sind hingegen zu vermeiden, denn enthaltene Parfümstoffe können mitunter Reizungen oder Allergien auslösen.
Tipps für Intimpflege
Sauberkeit ist wichtig, übertriebene Intimpflege kann schaden:
Auch eine gesunde Ernährung und ausreichend Flüssigkeit tragen zu einem guten Lebensgefühl bei – in jedem Bereich unseres Körpers.