1. Monat: Wichtiges Lebensvitamin
In den ersten vier Wochen der Schwangerschaft schliesst sich beim ungeborenen Baby die Anlage für Gehirn und Rückenmark. Hier spielt die Folsäure (Vitamin B9) eine wichtige Rolle. Ein Mangel kann zu einem offenen Rücken führen – eine schwere, lebenslange Behinderung ist möglich. Daher gilt die Empfehlung für alle Frauen im gebärfähigen Alter: folatreiche Ernährung plus mindestens 400 Mikrogramm Folsäure als Tablette pro Tag. Entscheidend sind nämlich die vier Wochen vor einer Empfängnis und die folgenden drei Monate. Auch von anderen Vitaminen und Mineralstoffen braucht es in der Schwangerschaft mehr. Es gibt deshalb entsprechende Präparate, die auf die besonderen Bedürfnisse von werdenden Mamis abgestimmt sind.
2. Monat: Sterbensübel
Vor allem in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten leiden bis zu 90 Prozent der Frauen an Übelkeit bis hin zu morgendlichem Erbrechen. Bei der englischen Herzogin Kate war es sogar so schlimm, dass sie bei ihren drei Schwangerschaften öfters mal im Spital war. Glaubt man den Boulevardzeitschriften, sollen wohl selbst Ingwerkekse als „Geheimtipp“ nichts geholfen haben. Es gibt Arzneimittel gegen Übelkeit, die auch in der Schwangerschaft angewendet werden können. Wenn Sie an starker Übelkeit und Erbrechen leiden, wenden Sie sich an Ihren Frauenarzt.
3. Monat: Zickenalarm
Plötzlich Kratzbürste? Schwankende Stimmungslagen sind in der Schwangerschaft ganz normal – besonders am Anfang und Schluss. Schliesslich muss sich auch der Geist erst einmal auf die veränderte Situation einstellen. Es hilft, wenn Sie Ihre Gedanken mit dem werdenden Papa teilen. Und es beruhigt Mutter und Kind, wenn Sie in stressigen Situationen eine Spieluhr mit einer sanften Melodie auf den Bauch legen.
4. Monat: Ausser Atem
Puh, endlich oben auf der Treppe angekommen. Eine Schwangere „schnauft“ bereits bei leichter körperlicher Bewegung. Mit der zunehmenden Blutmenge verändert sich der Sauerstoffaustausch – schliesslich transportiert das Blut den Sauerstoff durch den ganzen Körper. Die Folge: Die Atmung verändert sich. Hilfreich: Achten Sie auf Ihre Eisenzufuhr! Da Eisen ein Bestandteil der roten Blutkörperchen ist, verdoppelt sich der Bedarf von normalerweise 14 mg auf 30 mg pro Tag. Und wie wäre es mit einem entspannenden Yoga-Kurs? Hier lernen Sie, Ihre Atmung besser zu kontrollieren – dies hilft dann auch während der Geburt.
5. Monat: Bedrückte Verdauung
Der Bauch wächst, die Gebärmutter drückt auch immer mehr auf den Verdauungstrakt. Eine typische Folge: Sodbrennen! Mitschuld sind sicherlich Schwangerschaftshormone, die den Schliessmuskel der Speiseröhre erschlaffen lassen. Ein gutes Hausmittel ist Milch. Dies hat zudem den praktischen Vorteil, dass der Körper genügend Kalzium bekommt. Und täglich ein Löffel Leinsamen ins Müsli kann bei Verstopfung helfen.
6. Monat: Beine hoch!
Mit fortschreitender Schwangerschaft schwellen die Beine leicht an. Ein Grund: Die Schwangerschaftshormone stellen die Venen weit, das Blut fliesst schwerer aus den Beinen zum Herzen zurück. Stützstrümpfe werden daher oft standardmässig vom Frauenarzt verschrieben. Ein altes Hausmittel: Kalt-warme Wechselgüsse trainieren die Gefässe und bringen müde Beine in Schwung.
7. Monat: Schöner Bauch
Welche Schwangere kennt sie nicht: Die weisslichen Schwangerschaftsstreifen! Gönnen Sie sich täglich eine Zupfmassage mit einem wohlriechenden Körperöl, um das Gewebe geschmeidig und dehnbar zu halten. In jedem Schwangerschaftsabschnitt ist ätherisches Lavendelöl unbedenklich und gehört zum unverzichtbaren Schatz einer jeden Hebamme. Für ein entspannendes Massageöl können Sie 15 Tropfen auf 50 ml Jojobaöl geben.
8. Monat: Kugelrund
Was sagt Ihre Waage? Eine Schwangere nimmt in der Regel zwischen 10 bis 20 kg zu. Das Baby macht dabei nur einen relativ kleinen Teil aus – sein durchschnittliches Geburtsgewicht liegt bei 3,5 kg. Der grösste Anteil ist häufig Wasser, das ins Gewebe eingelagert wird – bis zu 4 kg sind möglich.
9. Monat: Endspurt
Endlich! Jetzt ist es nicht mehr weit bis zur Geburt. Ab der 34. Schwangerschaftswoche hilft ein täglicher Tee mit Himbeerblättern, die Muskulatur von Gebärmutter und Becken zu lockern. Die alten Ägypterinnen lösten kurz vor der Geburt ihre Kleider und Haare, die sie während der Schwangerschaft zusammengeknotet hatten, um das Baby im Bauch zu halten. Doch nun ist es Zeit, loszulassen. Es ist ein unbeschreiblich schöner Moment, wenn eine Mutter ihr Kind schliesslich das erste Mal in den Armen hält.
Von Monika Lenzer