Rechtzeitige Untersuchung kann Tod durch Lungenkrebs verhindern

Europäische Studie bestätigt Nutzen der Lungenkrebs-früherkennung mit CTs für Risikogruppen, namentlich für Raucher und Ex-Raucher – mit besonderem Nutzen für Frauen. Gemeinnützige Stiftung bietet in der Schweiz die Untersuchung an.

 

 

iStock/Terroa

Die 15 000 Teilnehmer umfassende, zehn Jahre dauernde europäische Nelson*-Studie hat die Resultate der amerikanischen NLST-Untersuchung** nicht nur bestätigt, sondern einen noch grösseren Nutzen der Lungenkrebsfrüherkennung gezeigt. Die Resultate sind an der 19. Lungenkrebs-Weltkonferenz im ka-nadischen Toronto präsentiert worden.

Röntgenbilder genügen nicht

Bei der Suche nach kleinsten, noch erfolgreich behandelbaren Lungenkrebsherden reichen Röntgenbilder nicht aus: Die CT-Untersuchung nach präzise festgelegten Vorschriften ist die heute einzige Methode, Lungenkrebs früh genug zu erkennen. 

Frauen profitieren besonders

Besonders profitieren können davon Frauen, wie die Studie zeigt. Das ist besonders wichtig, weil immer mehr Frauen an Lungenkrebs erkranken. 

Über 80 % nach zehn Jahren noch krebsfrei

Diese Erkenntnisse sind eine grosse Hoffnung: Ein Lungenkrebspatient hat bei zufälliger Entdeckung seiner Erkrankung nur eine Chance von 15 Prozent, geheilt zu werden, weil Lungenkrebs meist in einem fortgeschrittenen Stadium und zu spät für wirksame Massnahmen diagnostiziert wird. Doch über 80 % der Patienten, deren Lungenkrebs im Frühstadium erkannt und behandelt wurde, waren nach zehn Jahren noch immer krebsfrei.*** Voraussetzung ist, dass die Früherkennung im Rahmen eines Programms erfolgt, das sicherstellt, dass die Untersuchungen korrekt durchgeführt, interpretiert und nachverfolgt und dass die entdeckten Fälle gemäss den aktuellen Richtlinien behandelt werden. 

Nationales Programm zur Lungenkrebs-Früherkennung

In der Schweiz betreibt die gemeinnützige Stiftung für Lugendiagnostik das Nationale Programm zur Früherkennung von Lungenkrebs®. Sie will möglichst vielen Personen aus den bekannten Risikogruppen mit deutlich tieferen Kosten ermöglichen, sich untersuchen zu lassen, bevor es zu spät ist. Die nun präsentierte Nelson-Studie bestätigt die Stiftung für Lungendiagnostik bei ihrem Einsatz im Kampf gegen den Lungenkrebs. 

Die Lungenkrebsfrüherkennung des Nationalen Programms zur Früherkennung von Lungenkrebs®  ist keine so genannte Reihenuntersuchung wie zum Beispiel das Brustkrebs-Screening mit Mammografien, an dem alle Frauen ab 50 teil-nehmen können, ohne weitere Voraussetzungen zu erfüllen: Das Programm der gemeinnützigen Stiftung für Lungendiagnostik richtet sich nicht an die Normalbevölkerung, sondern an eine deutlich definierte und eingegrenzte Zielgruppe. Deren Angehörige tragen bekanntermassen ein erhöhtes individuelles Lungenkrebsrisiko und werden einer strengen Risikoabschätzung («Risikostratifikation») unterzogen. Im Allgemeinen handelt es sich dabei um starke Raucher und ehemalige Raucher. 

Lungenkrebsrisiko-Selbsttest: Opens external link in new windowwww.lungendiagnostik.ch

 

 

* Nelson: Abk. für «Niederländisch-belgische Lungenkrebs-Früherkennungs-Studie», präsentiert an der 19th World Conference on Lung Cancer der International Association for the Study of Lung Cancer, 23. bis 26. September 2018, Toronto, Kanada

 ** National Lung Screening Trial NLST, Resultate 2011 veröffentlicht, über 50 000 Teilnehmer. «Reduced Lung-Cancer Mortality with Low-Dose Computed Tomographic Screening», veröffentlicht in «The New England Journal of Medicine», 4. August 2011, Vol. 365, Nr. 5

 ***«Survival of Patients with Stage I Lung Cancer Detected on CT Screening», veröffentlicht in «The New England Journal of Medicine», 26. Oktober 2006, Vol. 355, Nr. 17

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