Volksleiden Rheuma

200 Krankheitsbilder hinter einem Begriff

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Rheuma leitet sich vom griechischen Wort rheos = fliessen ab. Im Altertum dachte man, dass schleimige Ströme vom Kopf in andere Körperteile fliessen, um dort Krankheiten hervorzurufen. Und was wissen wir heute über Rheuma?

Tatsächlich ist Rheuma ein weitgefasster Sammelbegriff – dahinter verstecken sich rund 200 Krankheitsbilder. Dazu gehören verschiedene Erkrankungen der Knochen, der Gelenke und der sie umgebenden Weichteile. Vier Formenkreise werden grob unterschieden: degenerative Erscheinungen, entzündliche Prozesse, Weichteilrheuma und pararheumatische Erkrankungen.

Knorpel im Schwund

Die Arthrose ist eine typische degenerative Rheuma-Erkrankung. Dabei nimmt die Dicke des schützenden, elastischen Gelenkknorpels langsam ab. Die Folge: Die darunterliegenden Knochen können direkt aneinander reiben. Schmerzhafte Entzündungen und ein anfängliches Steifheitsgefühl in den Gelenken sind mögliche Folgen. Es gibt verschiedene Wirkstoffe, von denen man sich erhofft, den verschlissenen Knorpel wieder aufzubauen­ oder zumindest dessen Abbau zu stoppen. Dazu gehören Glycosaminglycane­ (GAG), die in der neuseeländischen Grünlippmuschel stecken.

Immunsystem in Aufruhr

Bei den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen spielt das Immunsystem verrückt. Am häufigsten ist die rheumatoide Arthritis, bei der körpereigene Abwehrzellen die dünne Gelenkinnenhaut angreifen. Die Folge sind zumeist Entzündungsschmerzen an beiden Händen, Füssen oder anderen Gelenken. Mit der Zeit lassen sich zuweilen Rheumaknötchen unter der Haut ertasten. Akute Schmerzen werden vorrangig mit entzündungshemmenden Schmerzmitteln gelindert. Zudem gibt es antirheumatische Basismedikamente, um neue Schübe hinauszuzögern.
Zum entzündlich-rheumatischen Formenkreis zählen ausserdem Morbus Bechterew, Psoriasisarthritis und infektreaktive Arthritiden. Eher selten ist Lupus erythematodes, wovon auch Prominente wie Seal oder Lady Gaga betroffen sind.

Schmerzen überall

Das Fibromyalgiesyndrom zählt zum Weichteilrheuma. Kennzeichnend sind anhaltende starke Schmerzen in den unterschiedlichsten Körperbereichen. Mögliche Ursachen sind bislang nicht bekannt, und auch die Diagnosestellung ist schwierig. Bei der Behandlung spielen Medikamente eine untergeordnete Rolle – Bewegungs- und Entspannungstherapie steht mehr im Vordergrund.

Gicht & Co.

Bei den pararheumatischen Erkrankungen liegen bestimmte Stoffwechselstörungen vor, die mit rheumatischen Beschwerden einhergehen. Ein Klassiker ist die Gicht: Infolge erhöhter Harnsäurespiegel lagern sich Kristalle in den Gelenken ab. Beim akuten Anfall entstehen dort Schwellungen und starke Schmerzen. Ein weiteres Beispiel ist die Osteoporose – hier ist der Auf- und Abbau der Knochensubstanz gestört. Es resultiert ein erhöhtes Risiko für Knochenbrüche.

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