Wie komme ich fit durch den Winter in Zeiten einer Pandemie?

Die Corona-Pandemie hält die Schweiz nach wie vor in Atem und der Winter naht in grossen Schritten. Die Tage werden kürzer, die Temperaturen sinken und man hält sich vermehrt in schlecht belüfteten Räumen mit trockener Luft auf. Diese und andere Faktoren erhöhen das Risiko einer viralen Erkrankung, insbesondere wenn unser Immunsystem geschwächt ist. Was also kann man tun, um sein Immunsystem fit für den Winter zu machen? Dr. Lorenz Schmid, Präsident des zürcherischen Apothekerverbands AVKZ und Inhaber der Apotheke am Paradeplatz, gibt Auskunft über sinnvolle Massnahmen für den kommenden Winter.

Mit welche einfachen präventiven Massnahmen kann jedermann sein Immunsystem stärken?

Dr. Lorenz Schmid: Grundsätzlich empfehle ich eine gesunde Lebensweise: ausgeglichene, faserreiche Ernährung, denn diese fördert eine gute Darmflora, die wichtig ist für ein intaktes Immunsystem und viel Bewegung an frischer Luft. Wer einen ausgeglichenen Tag-Nacht-Rhythmus pflegt, mit einer positiven Stimmung durchs Leben geht und sich genügend Zeit für sich selber nimmt, stärkt sein Immunsystem ebenfalls und ist besser gerüstet für den Winter. Für mich gehört aber auch die Pflege von sozialen Kontakten dazu, momentan selbstverständlich immer begleitet von den entsprechenden Hygienemassnahmen und Social Distancing.

Machen Nahrungsergänzungsmittel mit Spurenelementen zur Unterstützung des Immunsystems Sinn?

Wissenschaftliche Daten belegen, dass gerade in der mitteleuropäischen Bevölkerung ein Mangel an den Spurenelement Zink und Selen häufig vorzufinden ist, bedingt durch eine intensive Nutzung der Böden in der Landwirtschaft. Dies führt zu einer erhöhten Infektionsanfälligkeit. Dementsprechend machen Nahrungsergänzungsmittel mit Zink und Selen durchaus Sinn. Jedoch nur dann, wenn sie gezielt und in der korrekten Dosierung eingenommen werden. So sind für die Prävention mit Zink 10-20mg zielführend, für die Behandlung der akuten Erkältung, d.h. innerhalb der ersten 24 Stunden nach dem Auftreten der ersten Grippesymptome, bis zu 100mg nötig. Im Gegensatz dazu hat sich Selen als Prophylaxe bewährt, eingenommen während der Wintermonate.

Wie sieht es mit Vitaminen aus?

Insbesondere für Vitamin D3 gilt: Niedrige Vitamin D3 Blutspiegel schwächen unser Immunsystem. Da Vitamin D3 bei ausreichender Sonneneinstrahlung grösstenteils vom Körper selber gebildet wird, kann es während der kalten Jahreszeit mit wenig Sonneneinstrahlung und wenig nackter Haut zu einer chronischen Unterversorgung kommen. Vorwiegend ältere Menschen, jedoch auch Personen im Büroarbeitsplatz und wenig Aufenthalt draussen, haben tendenziell tiefe Vitamin D3 Werte. Eine gezielte Einnahme von Vitamin D3 ist somit für die Wintermonate als Schutz vor viralen Infekten sehr wertvoll, immer mit oder nach einer Mahlzeit, nie in den leeren Magen.
Vitamin C, häufig als das Prophylaxe-Vitamin schlechthin bezeichnet, wirkt am besten in der Akutphase und auch dann nur in entsprechend hoher Dosierung (bis 3g/Tag). Eingenommen zum richtigen Zeitpunkt, in der richtigen Dosierung, kann Vitamin C zu einer Reduzierung der Krankheitsdauer oder gar zu einem milderen Krankheitsverlauf führen.

Wie sinnvoll ist eine Grippeimpfung und für wen insbesondere?

Die Impfung ist generell immer die effektivste und die kostengünstigste Massnahme im Gesundheitswesen. Dies gilt ebenso für die Influenza-Grippe, aber auch für andere Erkrankungen, welche durch eine Impfung verhindert werden können, so zum Beispiel für die FSME (verursacht durch Zeckenbisse) oder Masern. Der wichtigste Vorteil der Grippeimpfung ist aus meiner Sicht jedoch, dass man nicht nur sich, sondern auch sein Umfeld schützt. Bin ich geimpft, kann ich nicht andere anstecken. Dies ist umso wichtiger, je häufig man mit anderen und insbesondere mit gefährdeten Menschen in Kontakt ist. Gerade in Pandemiezeiten wie diesen, erachte ich eine Grippeimpfung als besonders sinnvoll.
 
Was halten Sie von Hygienemassnahmen?

Konsequente Handhygiene, d.h. regelmässiges Händewaschen und desinfizieren sowie das Tragen einer Schutzmaske erachte ich als sehr sinnvolle, leicht umzusetzende und effektive Massnahme. Als die Corona-Pandemie in der südlichen Hemisphäre richtig ausbrach, haben Hygienemassnahmen, Social Distancing und Grippeimpfungen dazu beigetragen, dass die Grippewelle z.B. in Australien während der Winterzeit nur sehr schwach verlief. Gerade in Zeiten einer Pandemie sollten wir alle darauf achten, die Hygienemassnahmen zu respektieren. So können wir gemeinsam das Risiko einer Ansteckung, egal ob mit dem Influenza- oder dem Coronavirus, reduzieren.

Was soll man tun, wenn man Erkältungs- oder Grippesymptome hat?

Ich erachte es als sinnvoll, sich in solchen Situationen Rat in der Apotheke zu holen. Das Wichtigste vorweg: Ist man erkältet, trägt man durchgehend und ausnahmslos eine Schutzmaske, so auch vor Betreten der Apotheke, und achtet noch mehr auf die Händedesinfektion. Halten Sie genügend Abstand, denn nur so schützen Sie sich, die Kunden und auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Und zum Schluss noch eine letzte Frage: Was denken Sie über eine Behandlung oder eine Prophylaxe mit Echinacea?

Echinacea, im speziellen Echinaforce®, hat in einer klinischen Studie seine Wirksamkeit in der Behandlung von grippalen Infekten unter Beweis gestellt, indem es die Krankheitsdauer signifikant reduziert hat. Für die Prophylaxe und Behandlung von grippalen Infekten und Erkältungen mit Echinacea gilt dasselbe wie für die Spurenelemente und Vitamine: in der richtigen Dosierung zum richtigen Zeitpunkt und über den richtigen Zeitraum. Lassen Sie sich hierzu in der Apotheke beraten.

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