Welche Behandlungen bereiten 
der Müdigkeit ein Ende?

Vom Eisenmangel zur Anämie

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Müdigkeit ist eines der häufigsten Motive, das zu einem Arztbesuch führt. Obgleich die Diagnose anderer chronischer Krankheiten ausgeschlossen werden muss, sollten im Fall von dauerhafter Müdigkeit trotz stärkenden Schlafes ein Eisenmangel oder sogar eine Anämie in Betracht gezogen werden.

Eisen steht beim Stoffwechsel des menschlichen Organismus im Mittelpunkt. In den roten Blutkörperchen ist es für die Bildung des Hämoglobins unabdingbar, das Metalloprotein sorgt für die Sauerstoffzufuhr ins Blut. Es dringt überdies in andere Zellen und Enzyme ein und ist in die mit den Neurotransmittern verbundenen Mechanismen involviert. Bei Kindern führt Eisenmangel zu Wachstumsstörungen. Da Eisen nicht vom Organismus produziert wird, hängt seine Zufuhr von der Ernährung ab. Einer der Gründe für Eisenmangel und seine extremere Form, die Anämie, ist eine unzureichende Eisenzufuhr durch Ernährung (Anorexie, vegetarische/vegane Diät). Andererseits gehören die Zunahme von Verlusten, vor allem Blutverlusten (Blutungen, starke Menstruation, Entbindung) sowie gesteigerter Eisenbedarf (Schwangerschaft, Wachstum, Stillzeit, Leistungssport) dazu. Frauen sind folglich von Eisenmangel besonders betroffen.
Eisendefizit zeigt sich in zahlreichen unspezifischen Symptomen wie Müdigkeit, Mattigkeit, auch Konzentrationsschwäche, Reizbarkeit, Kopfschmerzen, Haarausfall und Rissen in den Mundwinkeln. Seine Diagnose hängt daher von Laboruntersuchungen ab.
Ob der Eisenmangel bereits zu einer Anämie geführt hat oder nicht, seiner Ursache muss nachgegangen werden. Mit einem normalen Hämoglobinwert lässt Eisenmangel sich jedoch nicht aus­schlies­sen, denn ein Teil dieses Metalls wird in den Speichern des Organismus auf Leberebene gelagert. Das Ferritin ist also ein Indikator, mit dem man die Eisenspeicher des Organismus ermitteln kann. Gegenwärtig nimmt man an, dass bei einem Ferritinwert von unter 30 µg/l ein Mangel vorliegt, welcher behandelt werden sollte.

WIE HOCH IST DER BEDARF?

Der tägliche Eisenbedarf variiert mit dem Alter und hängt überdies vom Geschlecht und der Lebensführung ab. Der tägliche Bedarf liegt bei Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren bei 12 mg Eisen pro Tag, beim erwachsenen Mann hingegen bei 10 mg. Die Lage stellt sich bei den Frauen anders dar. Ab der Pubertät benötigen diese wegen des Blutverlusts und folglich auch Eisenverlusts aufgrund der Menstruation 15 mg Eisen pro Tag.
Das Spurenelement Eisen ist ebenfalls für die Bildung neuer Zellen von Bedeutung; eine Dosis von 30 mg Eisen wird während der Schwangerschaft empfohlen. Andere Personen, die häufig eine gesteigerte Zufuhr brauchen, sind Senioren, Sportler und Patienten, die infolge eines Eingriffs viel Blut verloren haben oder an chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen leiden.

WO FINDET MAN EISEN?

Nahrungsmittel wie rotes Fleisch, Innereien wie Leber, aber auch Meeresfrüchte und Geflügel sind besonders reich an diesem lebenswichtigen Mineral. Es findet sich auch in geringerer Konzen­tration und in einer für den Organismus schwieriger zu verwertenden Form in Hülsenfrüchten und Gemüsen, z. B. Schwarzwurzeln, Randen, Spinat, Soja/Mungobohnen, Kichererbsen, und Schalenfrüchten wie Nüssen.

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