«Gicht und Pseudogicht»: Neue Publikation der Rheumaliga Schweiz

Kompakte Informationen zur Wohlstandskrankheit Gicht

Alexander der Grosse, Luther und Goethe - sie alle litten unter der Wohlstandskrankheit Gicht. Der heutige Lebensstil macht die Gicht auch heutzutage zu einer weitverbreiteten rheumatischen Erkrankung. Ein Gichtanfall ist ein überdeutliches Warnsignal: Durch eine Anpassung des Lebensstils lässt sich das Gichtrisiko senken. Die Rheumaliga Schweiz publiziert die Broschüre «Gicht und Pseudogicht», um Betroffene über Entstehungsweise und Behandlung zu informieren.


Die Gicht zählt zu den schmerzhaftesten Formen von Rheuma. Wie man an ihrem wissenschaftlichen Namen (Arthritis urica) ablesen kann, handelt es sich um eine Gelenkentzündung (Arthritis), die mit einem Stoff im Urin zusammenhängt, der Harnsäure. Die Gicht ist seit der Antike bekannt als eine Wohlstandskrankheit derer, die sich täglich Wein und Fleischmahlzeiten genehmigen. Tatsächlich spielt der Lebensstil eine gewisse Rolle. Übergewicht, Bewegungsmangel und ein Fleischkonsum von über 50 Kilogramm pro Person und Jahr machen die Gicht auch heutzutage zu einer weit verbreiteten rheumatischen Erkrankung. Die Gicht zeigt einen auffällig hohen Männeranteil von über 80%. Bei Männern ab 40 stellt die Gicht die häufigste entzündliche Gelenkerkrankung dar.


Wie entsteht die Erkrankung?
Zu den klassischen Auslösern eines Gichtanfalls zählen Zechgelage oder Schlemmeressen. Sie bringen das Fass zum Überlaufen – gefüllt wurde es jedoch schon lange vorher: Die Gicht entwickelt sich während längerer Zeit aus einer erhöhten Konzentration von Harnsäure im Blutkreislauf, einer sogenannten Hyperurikämie. Die überschüssige Harnsäure beginnt sich auszukristallisieren und in Gelenken und Weichteilen abzulagern. Die scharfkantigen Harnsäurekristalle reizen das Gewebe und verursachen Entzündungen.


Ein deutliches Warnsignal
Gichtpatienten können zu ihrem Wohlergehen aktiv beitragen, indem sie ihren Lebensstil ändern und insbesondere die Ernährung umstellen. Gichtbetroffene haben es ein Stück weit selbst in der Hand ihren Harnsäurespiegel zu senken und die Häufigkeit der Gichtschübe zu verringern. Die wichtigsten Ernährungsregeln für Gichtbetroffene decken sich grösstenteils mit den gängigen Ernährungsempfehlungen mit viel Gemüse, Milchprodukten, wenig Fleisch, Fisch und Innereien. Süssigkeiten und Alkohol, besonders Bier, sollten Gichtbetroffene meiden, da diese den Harnsäurespiegel in die Höhe schnellen lassen. Um die überschüssige Harnsäure aus dem Blut zu filtern und über den Urin auszuscheiden, sollten Gichtbetroffene ausserdem reichlich (2-3 Liter) Wasser oder Kräutertee trinken.

Die Pseudogicht: Genauso schmerzhaft
Sowohl Gicht als auch Pseudogicht sind Formen der Arthritis und verursachen starke Gelenkschmerzen. Dennoch haben beide Krankheiten unterschiedliche Entstehungsgeschichten: Bei einer Pseudogicht (Chondrokalzinose) verkalken die Gelenke. Schuld sind kristalline Ablagerungen von Calciumpyrophosphat (CPP). Im Unterschied zur Gicht erkranken Frauen fünfmal häufiger als Männer an einer Pseudogicht.


Broschüre «Gicht und Pseudogicht»



Autor: Patrick Frei
Sprachen: Deutsch, Französisch und Italienisch
48 Seiten


Kostenlos bestellen unter:
www.rheumaliga-shop.ch oder Tel. 044 487 40 10

 

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