Hilfe für ein 
starkes Immunsystem

Erkältung und grippaler Infekt im Anmarsch

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Es kursieren über 200 Arten von Erkältungsviren. Es ist also kein Wunder, dass sich Erwachsene bis zu dreimal und Kinder im Vorschulalter sogar bis zu achtmal im Jahr eine Erkältung einfangen. Und angriffslustige Grippeviren fordern unseren Körper zusätzlich heraus. Wie schlagen Sie am besten zurück?

Von Monika Lenzer, Apothekerin  

Kennen Sie das? Sie stehen morgens mit einem kratzigen Gefühl im Hals auf und betrachten dann erst einmal den geröteten Rachen im Badezimmerspiegel. Häufig ist dies der Beginn einer Erkältung, die schliesslich in einen Schnupfen und Husten übergeht. Anders verhält es sich bei einer Grippe: Hier setzen plötzlich hohes Fieber sowie heftige Kopf- und Gliederschmerzen ein. Dann ist oftmals Bettruhe angesagt!   Damit wir schnell wieder auf die Beine kommen, gilt es, unsere Abwehrkräfte anzuregen. Die orangegelbe Kapuzinerkresse weckt dazu Kräfte in uns. Insbesondere ihre Senföle bekämpfen Bakterien und andere krankmachende Mikroorganismen. Dies schliesst auch Viren ein, die für eine Erkältung und Grippe hauptverantwortlich sind. Eine weitere Schutzpflanze ist der Rote Sonnenhut. Er kann bereits vorbeugend in der kalten Jahreszeit eingenommen werden, damit wir erst gar nicht krank werden. Ist es doch passiert, hilft er in einer höheren Dosierung für eine schnelle Genesung. Der Dritte im Bunde ist der Schwarze Holunder: Er erfreut uns im Frühjahr mit seinen duftenden weissen Blüten, und im Herbst trägt er stolz seine glänzend schwarzen Beeren zur Schau. Beides kann eine Erkältung oder Grippe vertreiben: Ein Tee aus den Blüten wirkt schweisstreibend und löst festsitzenden Schleim. Und der Saft aus den Beeren stärkt unser Immunsystem durch den hohen Gehalt an Vitamin C.  

Was hilft, Wenn 
der Hals kratzt 

Zusätzlich zur Immunstärkung können die Beschwerden gezielt gelindert werden. Im frühen Mittelalter riet die heilkundige Äbtissin Hildegard von Bingen (1098–1179) bei Halsschmerzen und Heiserkeit zu folgendem Rezept: «Der koche die Drossel in Wasser. Und in jenes Wasser tauche er ein leinenes Tuch ein, und mit diesem feuchten Tuch soll er seine ganze Kehle bis zu den Ohren umhüllen. Und vom restlichen Wasser bereite er Suppen und esse sie.» Anstelle von einem Singvogel als Medizin lutschen wir heute lieber schleimhautbefeuchtende Pastillen aus Glycerin, Salz oder Isländisch Moos. Allein schon durch den Lutscheffekt wird die Speichelproduktion angeregt, was gereizte Kehlen beruhigt. Zur gezielten Schmerzlinderung eignen sich lokal betäubende Substanzen, wobei sehr häufig der Wirkstoff Lidocain verwendet wird. Seine Grundstruktur beruht übrigens auf Kokain, das 1884 erstmals von dem Wiener Augenarzt Carl Koller (1857–1944) zur lokalen Betäubung am Auge verwendet wurde. Bei recht starken Beschwerden hilft schliesslich die Einnahme eines entzündungshemmenden Schmerzmittels. Dies ist auch bei Kopf- und Gliederschmerzen empfehlenswert, und allfälliges Fieber wird ebenfalls gesenkt.  

Vielgeliebte Schnupfensprays 

Bei einer Erkältung fliesst die Nase häufig erst unaufhaltsam, gefolgt von einem Stockschnupfen. Der Klassiker bei einer verstopften Nase sind sicherlich abschwellende Nasensprays mit einem alpha-Sympathomimetikum. Pro­blem: Bei einem Dauergebrauch macht sich ein Gewöhnungseffekt bemerkbar und die Schleimhäute trocknen stark aus. Um eine Abhängigkeit zu vermeiden und die Nasenschleimhaut nicht überzustrapazieren sollten abschwellende Nasensprays am besten im Wechsel mit einem befeuchtenden Meerwasserspray für maximal eine Woche angewendet werden. Eine Nasesalbe sorgt für zusätzliche Pflege und Feuchtigkeit der Schnupfennase.

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