Langsamer Herzschlag kein Grund zur Besorgnis

6.733 Menschen getestet - Asymptomatische Bradykardie schädigt nicht

Monitor: kein erhöhtes Risiko bei Bradykardie (Foto: pixelio.de/Michael Bührke)

Bradykardie - ein verlangsamter Herzschlag - erhöht nicht das Risiko für eine kardiovaskuläre Erkrankung. Das hat eine neue Studie am Wake Forest Medical Center wakehealth.edu ergeben, die in der Online-Ausgabe des "Journal of American Medical Association Internal Medicine" bit.ly/IZGqPC erscheint.

Prognose trotzdem gut

"Für eine große Mehrheit der Menschen mit einer Herzfrequenz zwischen 40 und 60, die keine Symptome haben, ist die Prognose sehr gut", sagt Ajay Dharod, Dozent für Innere Medizin am Wake Forest Baptist und Korrespondenzautor der Studie. "Unsere Ergebnisse sollten für Menschen mit der Diagnose asymptomatische Bradykardie beruhigend sein."

Das Herz schlägt normalerweise bei einem Erwachsenen in Ruhe zwischen 60 und 100 Mal in der Minute. Bei Menschen mit Bradykardie sinkt die Pulsfrequenz auf unter 50 Schläge pro Minute. Die Erkrankung kann Benommenheit, Kurzatmigkeit, Ohnmachtsanfälle oder Schmerzen in der Brust verursachen, weil das Herz nicht genug sauerstoffreiches Blut durch den Körper pumpt.

Weitere Tests notwendig

Die Wissenschaftler stellten bei ihren Forschungen fest, dass ein Herzschlag von weniger als 50 Schlägen pro Minute nicht mit einem gesteigerten Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten assoziiert war. Auch die Einnahme von Medikamenten, die die Pulsfrequenz beeinflussen, wie Betablocker oder Kalziumkanalblocker, änderte daran nichts. Dennoch zeigte sich eine mögliche Verbindung zwischen Bradykardie und einer höheren Sterblichkeit bei Personen, die entsprechende Medikamente einnahmen.

Für die Studie analysierten Forscher 6.733 Teilnehmer der MESA-Studie. Das waren Männer und Frauen zwischen 45 und 84 Jahren, die zu Beginn der Studie nicht an kardiovaskulären Krankheiten litten, aber Medikamente benutzten, die die Herzfrequenz ändern und häufig zur Behandlung von Bluthochdruck eingesetzt werden.

Die Studienteilnehmer wurden für mehr als zehn Jahre auf kardiovaskuläre Ereignisse und Sterblichkeit überwacht. "Bradykardie könnte bei Menschen problematisch sein, die Medikamente einnehmen, die den Herzschlag zusätzlich absenken", so Dharod. "Weitere Forschungen sind nötig, um zu bestimmen, ob dieser Zusammenhang kausal auf den Herzschlag oder auf die Einnahme der Medikamente zurückzuführen ist."

Medienpartner

Grosspeterstrasse 23
CH-4002 Basel
Telefon: +41 58 958 96 96
E-Mail: info@mt-public.ch