Muttersein ist ein Langstreckenlauf – und ein Kraftakt ohne Ende

Claudia Marinka Mikusik über den Stressfaktor (Klein-)Kind

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Heute ist wieder einer dieser Tage: Mein Wort «in 
Containers Ohren». Denn die lieben Kinderlein scheren sich einen Deut um das Machtwort ihrer Mutter.

Der Tag fängt damit an, dass mein Sohn erziehungstechnisch streikt. «Ich hab dir gesagt, du sollst jetzt auf der Stelle die Gabel vom Boden aufheben, sonst bleiben wir heute zu Hause», höre ich mich lautstark – leider – brüllen. Natürlich ist das eine dicke fette Lüge, derer sich Eltern bedienen, wenn sie keine Nerven mehr haben und das schon tausendfach Gesagte tausendundeinmal sagen, pardon: brüllen. Aber solche Tatsachen helfen uns in in dieser Situation leider herzlich wenig weiter.
Derweil belehrt mich meine Tochter am Frühstückstisch, dass ihr Bruder jetzt aber wirklich etwas gemacht hat, was er nicht machen sollte. «Lueg, er machts scho wieder Mami, lueg!» Jesses. Und dabei hat der Tag noch gar nicht angefangen. Meine Nerven!
Wir müssen los. Mutter packt die Tasche. Derweil hängt sich mein Sohn an mein Bein. «Maaaaaaaaaamiiiiiii». Ich ignoriere ihn. Windeln, Feuchttücher, Trinkflaschen, Portemonnaie... In Gedanken versuche ich mich angestrengt auf unseren Ausflug zu konzentrieren. «Maaaaaaaaaaaaaaaammmiiiii». Mein Sohn hämmert mit seinen Fäustchen gegen mein Bein. ­
Oh my god. Dies wird kein guter Tag. Ich versuche, ruhig zu bleiben. Leider haben Kleinkinder die Angewohnheit, andere Kleinkinder mit ihren Launen anzustecken. Und prompt fängt nun auch meine Tochter an, herumzuzicken. Der Vorteil des Mutterdaseins: man kriegt starke Nerven. Stahlharte Nerven. Doch manchmal sägen die Kleinen an den stählerndsten Nerven – und dann liegen die Nerven sowas von blank!     

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