Schnupfen - wenn die Nase einfach davonläuft

Schnupfen und/oder eine Entzündung der Nasennebenhöhlen können einem den schönsten Herbst ordentlich vermiesen. Wie beide Krankheiten zusammenhängen, was sie auslöst und wie man sie wieder loswird, lesen Sie hier.

 

Schnupfen oder auch, die Nase läuft: Als hätte jemand den Wasserhahn aufgedreht und bekommt ihn jetzt nicht mehr zu, tröpfelt zunächst ein klares, wässriges Sekret aus der Nase, das nach einigen Tagen eher gelblich-zähflüssig wird. Die Ursache ist in der Regel ein simpler viraler Infekt: Die darauffolgende Entzündung lässt die Schleimhäute anschwellen, und der Körper wirft nun die Sekretproduktion in der Nase an, um den ungebetenen viralen Gast möglichst rasch wieder hinaus zu komplimentieren.

Schmerzhafte Höhlenentzündung

Wenn sich die Entzündung der Nase (medizinisch «Rhinitis») auch auf die Nasennebenhöhlen (med. «Sinus») ausbreitet, spricht man von einer Sinusitis, wobei die Übergänge zwischen Rhinitis und Sinusitis oft fliessend sind. Eine Sinusitis ist das stärker ausgeprägte Krankheitsbild: Die Nase ist oft sehr stark zugeschwollen, Druckgefühl und Schmerzen bereiten sich vor allem im Bereich der Stirn aus und werden stärker, wenn sich der geplagte Patient nach vorne beugt. Meist dauert eine Sinusitis länger als zehn Tage an, in manchen hartnäckigen Fällen auch mehrere Wochen. Ein normaler Schnupfen verabschiedet sich hingegen normalerweise nach drei bis sieben Tagen.

Selbst ist die Schnupfennase

Um einen leichten Schnupfen schnell wieder loszuwerden, muss man nicht sofort einen Arzt aufsuchen. Es gibt einiges, was man selbst tun kann: heissen Wasserdampf inhalieren, ein Dampfbad mit ätherischen Ölen nehmen, trockene Luft vermeiden und eine Nasenspülung mit warmen Salzwasser durchführen. Wenn das nicht ausreichend hilft, ist ein Gang in die Apotheke angesagt: Nasentropfen und Nasesprays lassen die Nasenschleimhaut zumindest vorübergehend abschwellen, man kann wieder durchatmen. Doch Achtung! Bei diesen Medikamenten kann ein Gewöhnungseffekt eintreten, man sollte sie daher maximal eine Woche lang einsetzen.

Was tun bei Sinusitis

Bei Sinusitis hingegen greift man allein schon wegen der Kopfschmerzen zu bewährten Mitteln wie Aspirin, Paracetamol oder Ibuprofen. Auch hier werden abschwellende Nasensprays oder -tropfen wärmstens empfohlen, da sie zu einer besseren Belüftung des gesamten Höhlensystems von Stirn und Oberkiefer beitragen. Und Antibiotika? Da auch eine Sinusitis meist durch Viren verursacht wird, Antibiotika aber bekanntermassen nur gegen Bakterien wirken, sind diese Wirkstoffe hier meist nicht angebracht. 

Bei einer schweren Sinusitis ist allerdings Vorsicht geboten! Hat der Patient hohes Fieber, Schwellungen im Augenbereich, starke Gesichtsschmerzen oder zeigt Lichtempfindlichkeit, sollte man umgehend zum Arzt. Antibiotika können dann unerlässlich sein, um schwere Folgeschäden wie etwa eine Hirnhautentzündung zu vermeiden.

Schnupfen bei den Kleinsten

Schnupfen kann bekanntlich jeden treffen, auch Babys sind davor nicht gefeit – ältere Geschwister schleppen ja ganz gerne Viren aus der Schule mit nach Hause. Und da Babys überwiegend durch die Nase atmen, macht ihnen eine verstopfte Nase besonders zu schaffen. Hier empfehlen sich salzhaltige Nasentropfen, das Anfeuchten der im Winter häufig trockenen Heizungsluft und regelmässiges Lüften. Auch die oben erwähnten abschwellenden Nasenmittel gibt es für Babys, doch auch hier gilt: sparsam und nicht zu lange einsetzen! Obwohl sie bei Kindern und Erwachsenen gut wirken, muss man mit ätherischen Ölen bei Babys vorsichtig sein. Eine Ausnahme bilden die Präparate aus der Drogerie und Apotheke, die speziell für Babys entwickelt worden sind.

Von Dr. med. Lydia Unger-Hunt

Medienpartner

Grosspeterstrasse 23
CH-4002 Basel
Telefon: +41 58 958 96 96
E-Mail: info@mt-public.ch