Schulstress - Mit der Belastung besser umgehen

Immer mehr Stoff muss bewältigt werden und jederzeit abrufbereit sein. Während des Unterrichts müssen Sie einmal kreativ, dann wieder analytisch und selbstverständlich sportlich sein, tausend Fakten auswendig lernen und doch Ihre eigene Meinung entwickeln. Sie sollen sich den Lehrpersonen unterordnen, aber sich zugleich Sozial- und Selbstkompetenz aneignen, mit den Klassenkameraden auskommen, aber dem Gruppendruck standhalten. Sie sollen herausfinden, wer Sie gerne sein möchten und dabei auch noch die Erwartungen Ihrer Eltern erfüllen. Kein Wunder, wird manchmal einfach alles zu viel.

iStock/Olga_Nikoforova

Als Stress empfinden junge Menschen vor allem die Mehrfachbelastung durch Hausaufgaben, Prüfungen, familiäre und andere ausserschulische Verpflichtungen und persönliche Probleme. Der permanente Leistungsdruck durch die zahlreichen Prüfungen und Lernkontrollen kann einem den Spass am Lernen so richtig verderben.
Vor einem Test ist jeder ein wenig nervös und ängstlich. Im Grunde genommen ist Angst eine Abwehrreaktion, die dem Eigenschutz dient. Ein gewisses Mass an Angst kann deshalb auch positiv sein, weil dadurch die Aufmerksamkeit und Konzentration gefördert wird. Wenn die Leistungsfähigkeit stattdessen jedoch beeinträchtigt wird, spricht man von Prüfungsangst. Das grösste Problem dabei ist, dass die Angst einem förmlich lähmt, sodass man nicht mehr zeigen kann, was eigentlich in einem steckt.

Stress und Angst bekämpfen

Es gibt zwar kein Patentrezept, aber doch einige Methoden, die Nervosität und Stress reduzieren. Dieselben Prinzipien gelten sinngemäss für Jungendliche und Kinder. Man kan lernen, wie man mit Stress umgehen und sich organisieren kann. Ein wichtiges Prinzip dabei ist Lob. Ermutigung und Wertschätzung fördert die Motivation, während Kritik und Misserfolg die Angst verstärken und zu Demotivation und Resignation führen können. Die Schwierigkeiten in einem Fach sollen nicht dazu führen, dass man Angst davor hat. Menschen haben unterschiedliche Talente und die Schwächen in einem Bereich werden durch die Stärken in einem anderen bei weitem kompensiert.

Anti-Schulstress-Strategie

1.    Stell einen Plan auf.

Stelle eine Prioritätenliste bzw. eine Reihenfolge auf, in der die Hausaufgaben erledigt und Prüfungen gelernt sein müssen. Versuche abzuschätzen, wie viel Zeit Du für die jeweiligen Aufgaben benötigst und lege genau fest, an welchem Tag, zu welcher Zeit und wie lange Du dafür arbeiten wirst. Plane auch Reserven und Freizeit ein. Es braucht ein wenig Disziplin, sich an diese Planung zu halten, dafür kannst Du aber sicher sein, das Wichtigste zu schaffen und dennoch Zeit für Dich zu haben.


2.    Bereite Dich gut vor.

Lerne den Prüfungsstoff und informiere Dich wenn möglich über die Vorlieben und Besonderheiten des Prüfers. Wer sich gut vorbereitet hat und den Stoff grundsätzlich beherrscht, geht selbstbewusst und zuversichtlich an die Prüfung, und das kann manchmal matchentscheidend sein.


3.    Denke positiv.

Horrorszenarien und Katastrophenfantasien kosten Dich nur unnötig Energie. Sag „Stopp!“ und ersetze negative Gedanken durch positive Affirmationen wie „Ich kann das!“ und „Ich schaffe das!“.
Du kannst noch einen Schritt weitergehen, indem Du das schlechte Bild in Deinem Kopf durch ein positives ersetzst. Stell Dir die Prüfungssituation genau vor, wie sich Deine Nervosität legt, wie Du Dich darüber freust, dass Du die Fragen beantworten kannst und wie gut Du Dich dabei fühlst. Führe Dir diese Erfolgsgeschichte immer wieder vor Augen.

4.    Sorge für Entspannung.

Die Stresshormone im Körper müssen abgebaut werden, das geschieht zum Beispiel durch Sport  oder Entspannungsübungen wie z. B. autogenes Training oder progressive Muskelentspannung nach Jacobson. Entspannungsübungen können mithilfe von CDs oder in Kursen erlernt werden und wertvolle Begleiter für das ganze Leben sein. Einige Übungen können auch vor Ort, also unmittelbar vor einer Prüfung oder währenddessen, durchgeführt werden.

5.    Mach Dich bereit.

Ernähre Dich gesund und ausgewogen. In Zeiten erhöhter Belastung können Ergänzungsmittel aus der Apotheke sinnvoll sein, um die Leistungsfähigkeit und Konzentration zu fördern. Gegen Nervosität und Angst können auch pflanzliche Arzneimittel, Bachblüten oder Schüssler-Salze helfen. Sorge für ausreichend Schlaf, denn im Schlaf wird das Gelernte gefestigt.

Last but not least

Lass Dich von Misserfolg nicht unterkriegen! Sie gehören zum Legen dazu. Wenn Du nicht wüsstest, wie sich ein Misserfolg anfühlst, könntest Du auch das Hochgefühl nach einem Erfolg nicht geniessen.



Von Dr. pharm. Chantal Schlatter, Apothekerin



Medienpartner

Grosspeterstrasse 23
CH-4002 Basel
Telefon: +41 58 958 96 96
E-Mail: info@mt-public.ch